Die Umsetzung der über 300 Baumassnahmen sei sehr anspruchsvoll, hiess es weiter. Das bestehende Netz könne nur eine beschränkte Anzahl Baustellen gleichzeitig verkraften, wenn der laufende Betrieb und die Pünktlichkeit für Personen- und Güterverkehr nicht zu stark beeinträchtigt werden sollten.

Die Verspätungen betreffen laut dem Bundesamt für Verkehr (BAV) mehrere Grossprojekte - wie den Ausbau der Bahnknoten Bern, Lausanne und Genf. Genauere Angaben könnten im Moment nicht gemacht werden, da dies nicht alle Grossprojekte gleichermassen betreffe und da sich die Situation auch wieder ändern könnte, sagte ein BAV-Sprecher der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage.

Laut Angaben der Bahnunternehmen sei zudem mit weiteren Mehrkosten zu rechnen. Wie hoch diese seien, könne man im Moment nicht beziffern, da dies eine gegenwärtige Bestandesaufnahme sei, sagte der Sprecher auf Anfrage weiter.

So oder so steht für die nächste bundesrätliche Botschaft zum Bahnausbau - die 2026 verabschiedet werden soll - das konsolidierte Angebotskonzept 2035 mit zusätzlichen Infrastrukturmassnahmen und eine Aktualisierung laufender Ausbauprojekte im Vordergrund, wie das BAV am Montag weiter mitteilte.

Gerade für neue Grossprojekte und Ausbauten für den Ausbau des Schweizer Bahnnetzes, die das BAV im Auftrag des Parlaments prüfe, sei der Spielraum im Rahmen der Botschaft 2026 aber beschränkt, hiess es weiter. Deren Machbarkeit müsse nun geprüft werden. Denn: «Wegen zahlreicher kleinerer Massnahmen für die Konsolidierung des Ausbauschrittes 2035 sind weniger Gelder aus dem Bahninfrastrukturfonds für neue Projekte vorhanden», sagte der Sprecher des BAV zu Keystone-SDA. Das heisse, diese Projekte müssten dann «etappiert» werden.

Das BAV prüft gegenwärtig mehrere neue Grossprojekte, zum Beispiel die Knoten Luzern und Basel, die Direktverbindung Aarau-Zürich sowie Ausbauten auf den Strecken Winterthur-St. Gallen und Lausanne-Bern sowie dem Grimseltunnel.

(AWP)